Markttechnik Deutschland KW33 2021
13. August 2021Markttechnik Deutschland KW35 2021
29. August 2021DAX® im Statistik Check
Man konnte es sich eigentlich schon denken. Nach dem Top im DAX® kurz über 16.000 Punkten, setzte in der vergangenen Woche der Rückwärtsgang ein. Die Frage nach dem "Beckenrandabklatscher" aus der letzten Ausgabe ist damit also zumindest kurzfristig beantwortet. So wie es aussieht ist in diesem Fall anscheinend auch die aktuelle Markttechnik für den Kursverlauf verantwortlich. Die meisten Versuche aus den Nachrichten etwas Sinnvolles herauszupicken fiel in dieser Woche schwer.
Da scheint es noch am wahrscheinlichsten, dass das aktuelle FED Protokoll am Mittwoch zum Kursrutsch herhalten musste. Auch wenn hier nichts wirklich Neues oder Erhellendes zum Vorschein kam, wuchs anscheinend die Sorge über das böse "T" Wort (Tapering). Und dennoch: weder auf der Zinsseite noch bei den sicheren Häfen Edelmetalle konnte sich ein signifikanter Trendwechsel abzeichnen. Und der amerikanische Aktienmarkt zeigte sich ohnehin relativ unbeeindruckt. Der NASDAQ 100 bleibt kurz unter seinem Top und der S&P 500 ist wieder auf dem Weg dorthin.
Versuchen wir also mal ganz unaufgeregt den DAX® von seiner statistischen Seite aus zu betrachten. In Grafik 1 sind die rollierenden 1 - 12 Monats Renditen des deutschen Leitindex seit 2000 abgetragen. Bereits im März habe ich diesen Chart gezeigt, da die deutschen Bluechips zu diesem Zeitpunkt die höchste 1 Jahres-Rendite seit Platzen der Dot-Com-Blase hingelegt haben. Solche Extremwerte sind i.d.R. immer ein Indiz dafür, dass das Pendel des Marktes auch wieder in die andere Richtung schlägt. Und das tat in diesem Fall auch gar nicht weh. Die ausgedehnte Seitwärtsphase des DAX® allein hat schon dafür gesorgt, dass die 1 Jahres Rendite aktuell wieder in den Normalbereich fällt. Natürlich ist hier noch weitere Luft vorhanden, dramatisieren sollte man es allerdings nicht. Die aktuellen Rückschlagswahrscheinlichkeiten zeigen an, dass der DAX® um 5% in den nächsten drei Monaten mit einer Wahrscheinlichkeit von gut 23% fällt. Die Wahrscheinlichkeit für einen 20% Rücksetzer in den nächsten drei Monaten liegt noch bei gut 5%.
Auf diesem Zahlenwerk baut auch der Inhalt aus Grafik 2 auf. Wer in der nächsten Zeit also unsicher ist zu investieren, sollte sich auch immer mal Gedanken über den gepufferten Weg via Discount Zertifikate machen. Wie ist das Schaubild aufgebaut? Die linke Spalte stellt die jährliche Zielrendite dar, die erreicht werden soll. Rechts daneben, sind bei den Restlaufzeiten 1 bis 3 Monate die entsprechenden Caps der Discount Zertifikate abzulesen, die man sich hierbei erlauben darf. Wie gesagt ein 20% Rücksetzer oder Puffer tritt zur Zeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 5% auf. Klar, mit steigender Renditeerwartung nimmt entsprechend das Risiko zu und der Puffer ab.
Auch wenn es für den DAX® in dieser Woche zwischenzeitlich eng aussah, konnte er sich zum Wochenende wieder einmal recht versöhnlich zeigen. Im Performance Index wurde die 15.800 wieder zurückerobert und die 15.700 nicht nachhaltig unterschritten. Im DAX® Kursindex (Grafik 3) versucht der Markt den 2009er Trend wieder zu überschreiten. Somit liegen wir wieder im neutralen Bereich.