Markttechnik Deutschland KW05 2021
31. Januar 2021Markttechnik Deutschland KW07 2021
14. Februar 2021Zinsen Deutschland - Sturm im Wasserglas?!
Während an diesem Wochenende der winterliche Sturm über Norddeutschland fegt, gibt es auch im Januar eine fast unbemerkt aber dennoch beachtenswerte Bewegung bei den Zinsen der deutschen Staatsanleihen. Drehen jetzt die Zinsen oder ist das bisher nur ein Sturm im Wasserglas?
Wie wir in Grafik 1 sehen, hat der Bund Future seit dem 31.12.2020 gut 200 Punkte von 178,00 auf 176,00 verloren. Eine genauere Betrachtung der Renditekurve (also der Zinsen) für Bundesanleihen zeigt auch, dass die Bewegung eher vom langen Ende aus herkommt. Gut 10BP sind die Zinsen in den Laufzeiten 8-15 Jahren gestiegen. Bei 30 Jahren Restlaufzeit sind es sogar ca. 15 BP. Laufzeitbereiche bei denen die Notenbanken weniger Einfluss haben. Wie gesagt, im kurzen Bereich hat sich so gut wie nichts getan. Die Zinsbewegung aus den USA hat damit dann auch hier in Deutschland seine ersten Spuren hinterlassen (Kommentar aus KW3 2021). Technisch gesehen könnten die 10jährigen Zinsen noch um gut 15-20BP weiter steigen, bis sich eine veränderte Situation am Zinsmarkt einstellt. Bis dahin können wir weiter von einer Bodenbildung sprechen.
Bei einem Blick auf den Arbeitsmarkt scheinen niedrige Zinsen auch weiterhin von Nöten zu sein. Woche 8 im deutschen Lockdown und immer noch kein richtiges Licht am Ende des Tunnels. Während in den USA die Tendenz der Arbeitslosenquote wenigstens wieder klar in die richtige Richtung nach unten zeigt, stagnieren die Zahlen in Europa erheblich (Grafik 2). Auch wenn Deutschland in diesem Vergleich die niedrigsten Quoten besitzt, ist keine Entspannung erkennbar. Sollte der Lockdown noch längere Zeit in allen Bereichen andauern, werden wir weiterhin erheblichen Schaden in der Wirtschaft sehen. Dies kann nur überbrückt werden, wenn Mittel bereitgestellt werden und diese dann auch endlich bei den Unternehmen ankommen.
Im DAX® Kursindex (Grafik 3) ist es zu der im letzten Kommentar erhofften Bewegung gekommen. Der deutsche Leitindex nutze in der vergangenen Woche die 13.400 als Sprungmarke in Richtung 14.000. Jetzt muss sich sowohl im Kurs,- als auch Performanceindex zeigen, ob wir uns weiter absetzen können. Ärgerlich: auf dem Weg nach oben hat der Performanceindex wieder Gaps bei 13.850 und 13.640 hinterlassen. Man sollte sich also nicht wundern, wenn diese wieder kurzfristig geschlossen werden.