Markttechnik Deutschland KW15 2021
11. April 2021Markttechnik Deutschland KW17 2021
25. April 2021Wenn der kleine Hunger kommt... Inflation real betrachtet.
Inflation und aufkommende Zinssorgen sind im Moment die Hauptsorgenkinder der Börsianern. Da die Kurse bei Aktien zur Zeit auf breiter Front laufen, fragen sich viele, wie weit geht das noch gut. Die aktuellen April Werte zur Inflation sind gerade draußen, da wird es mal wieder Zeit einen Blick auf den aktuellen Stand zu werfen.
Gemessen wird Inflation durch die jährliche Preisänderung bestimmter Warenkörbe an Gütern und Dienstleistungen. Viele Faktoren spielen hierbei eine Rolle. Die Vereinten Nationen messen in der "Food and Agriculture Organization (FAO)" die Preisänderungen für Nahrungsmittelpreise. Getreide, Pflanzenöle, Milchprodukte, Zucker und Fleisch werden hierbei aggregiert im FAO Food Price Index dargestellt (Grafik 1). An der Supermarktkasse bemerken wir es bereits. Lebensmittel werden durch die Corona Pandemie wieder signifikant teurer. Und dies ist kein regionaler Effekt, der sich mit Basiswertveränderungen oder Mehrwertsteuersenkungen relativieren lässt. Auch geopolitisch ist dieser Zustand durchaus kritisch zu sehen. Teure Lebensmittel trage auch ihren Beitrag zur sozialen Destabilisierung bei.
Schauen wir aber nochmal zurück auf die blanken Zahlen. In den meisten Volkswirtschaften sind die April Daten bereits aktualisiert (Grafik 2). Für Europa und gerade Deutschland gilt, dass wir weiterhin inflatorische Tendenzen haben. Dies hat unterschiedliche Gründe. Der Basiswert Effekt aufgrund der Mehrwertsteuersenkung von 19% auf 16% im Juni 2020 wird sich bis zur Mitte diesen Jahres rechnerisch durchziehen. Infolgedessen sollte zur zweiten Jahreshälfte ein preismildernder Effekt auftreten. Dennoch sehen wir auch echte Preistreiber, wie gerade beschrieben. Insgesamt sollten sich die Werte auf erhöhtem Niveau stabilisieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Situation in den USA. Hier sind in der Tat geldentwertende Tendenzen zu beobachten. Hierzu mehr in der kommenden Ausgabe.
Werfen wir noch einen Blick auf den DAX® (Grafik 3). In der abgelaufenen Woche konnte der deutsche Leitindex erneut ein Allzeithoch bei 15.473 ausbilden. Die 1,5 wöchige Seitwärtsbewegung wurde damit zunächst nach oben aufgelöst. Hier stoßen wir allerdings auch gleich auf die 138,2% Fibonacci Marke, deren Widerstand überwunden werden will. Die Zielmarken vieler Analysten von gut 15.500 Punkten sind damit so gut wie erreicht. Viele Indikatoren sind wieder überkauft, die Volatilität gemessen am VDAX New bietet bei einem Stand von gut 17 zwar noch etwas Luft nach unten an, allerdings auch nicht mehr viel. Wie gut, dass die Notenbank auch weiterhin für Nachschub an Geld sorgen.