DAX® & Co. -  Liquiditätshausse ja, Inflation Fehlanzeige!

Seit Monaten ist sich die Finanzwelt einig. Die Aktienmärkte werden zur Zeit von einer Liquiditätshausse befeuert. Die Börsenentwicklungen haben sich zum Teil vom realen Wirtschaftsgeschehen entkoppelt. Normale Bewertungsansätze greifen bei vielen Aktien nicht mehr. Da kommt vermehrt die Sorge nach Geldentwertung, Inflation oder gar Hyperinflation auf. Zu Recht? Im Moment erleben wir ein ganz anderes Bild da draußen. Ein Blick in Grafik 1 auf den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) der Euro Zone zeigt, wir haben aktuell keine inflatorischen sondern sogar deflatorische Tendenzen bei den Preisen. Sinkende Preise auf Jahressicht gab es dabei seit Bestehen der Eurozone erst dreimal. Zuletzt ausgeprägt in der Euro Krise 2015 und davor zur Finanzmarktkrise 2008. 

Die Renditen von Staatsanleihen oder auch bonitätsmäßig schlechteren Papieren sind immer noch (und bleiben es wohl auch) unattraktiv für Investoren. Coronainduziert wird sich bei den Zinsen in den nächsten Jahren wohl eher wenig nach oben bewegen (siehe Grafik 2). Restgefahren bleiben jedoch: Ein exogener Schock wie politische oder geopolitische Unruhen / Krieg oder Geld,- und wirtschaftspolitische Abwärtsspiralen wie zur Finanzmarktkrise könnten die Karten neu mischen und zu einem fundamental neuen Umfeld führen. Hierzu nächste Woche mehr.

Der DAX® Kursindex (Grafik 3) bleibt wie gesagt unbeeindruckt auf seinem Weg Richtung Norden. die interessante Marke von 5.800 Punkte liegt in greifbarer Nähe. Die technische Einschätzung der letzten Woche bleibt voll bestehen: "Sollten die Kurse hier halten, wäre dies ein "in die Hocke gehen" für den nächsten Absprung, der uns dann möglicherweise über 5.800 bringt und damit in Schlagdistanz, das Gap bei 6.000 zu schließen. Dies würde uns dann wieder auf den Pfad der Aufwärtsbewegung seit 2009 (grüner Aufwärtstrend) bringen."