Markttechnik Deutschland KW07 2021
14. Februar 2021Markttechnik Deutschland KW09 2021
28. Februar 2021Inflation? Ja, Nein, Vielleicht!
Kommt jetzt etwa die Inflation? Diese Frage wurde in der abgelaufenen Woche mehrfach gestellt und belastete im Zusammenspiel mit steigenden Renditen die Aktienmärkte.
Schauen wir uns also in Grafik 1 die Verbraucherpreise auf Jahresfrist an. Die Daten, die aktuell gemeldet wurden zeigen besonders bei den Euroländern einen deutlichen Preissprung im Februar an. Deutschland springt von -0,7% deflatorischer Tendenz auf +1,6% und damit fast in den Inflations-Zielbereich der EZB. Die Farbskala deutet diesen Zielbereich in der Grafik an. Je roter, desto mehr nähern wir uns der Preis-Zielzone der jeweiligen Notenbank an. Der Preissprung in Deutschland ist in erster Linie auf die Einführung der CO2-Steuer zum Jahreswechsel 2020/21 zurückzuführen. Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas sind hiervon betroffen. Wir merken die Teuerung an der Zapfsäule. Benzin ist im Schnitt im 7 Cent, Diesel und Heizöl um ca. 8 Cent je Liter gestiegen. Zur Jahresmitte dürften wir eine weitere (zumindest rechnerische) Teuerung erwarten. Ab Juli 21 setzt der Basiseffekt der MwSt. Senkung in der 2. Jahreshälfte 2020 ein.
Ist das jetzt also das Signal für die EZB von Ihrer lockeren Geldpolitik abzusehen? Nein! Die Notenbanken haben bereits klargestellt sich nicht die kurzfristigen Preistrends anzuschauen, sondern auf eine mittelfristige Durchschnittsbetrachtung zu setzen. Und hier wird sich der Basiseffekt auch wieder in die andere, preismildernde Richtung bemerkbar machen. Dennoch wird das Spiel für die Notenbanken nicht einfacher, in einer Zeit, wo staatliches Geld mehr als nötig scheint und hausgemachte gesetzliche Neuerungen die Preise eigentlich zur Unzeit treiben. Der Kapitalmarkt kann sich jedenfalls der zinstreibenden Tendenz nicht entziehen. Die 10jährigen Bundrenditen steigen weiter im Sog der US Zinsen. (Grafik 2)
Eigentlich konnte sich der DAX® Kursindex in Anbetracht der gestiegenen Unsicherheiten noch gut halten. In Grafik 3 sehen wir, wie sich der Index um die 6000er Marke schlängelt. Auf täglicher Basis gibt es noch ein Gap bei ca. 5.900 Punkten. Ansonsten befinden wir uns auf neutralem Terrain. Auch der Abstand zur 200 Tage Linie gemessen am Disparity Index unten in Grafik 3 fällt weiter. Noch hat der Index also auch weiterhin Chancen die Hausse fortzusetzen. Und was ist das beste Instrument gegen inflatorische Tendenzen? Sachwerte wie Aktien oder Rohstoffe!